Baan Tai

Täglich fahre ich mindestens einmal durch die „Berge“ bei Haad Rin, da dies der einzige Zugang dorthin ist. Anfangs dachte ich, dass das nerven wird, mittlerweile macht es aber richtig Spaß. Eine Stelle Richtung Norden ist jedes Mal eine Kombination aus Faszination und einem bisschen Thrill. Der Ausblick an dem Punkt ist zu jeder Tageszeit einfach beeindruckend und gleichzeitig muss man aber den Blick auf der Straße lassen, da das Gefälle so stark ist. Man muss sich auf die Bremsen des Rollers verlassen und diese wohl dosiert einsetzen, um unten heil um die Kurve zu kommen. Auf den Bildern sieht das Gefälle weit weniger stark aus, als es sich anfühlt.

Zunächst glaubte ich, dass sich nachts Mücken über mich hergemacht haben. Jetzt, nach ein paar Nächten, bin ich mir aber sicher, dass mich andere sechsbeinige Blutsauger nachts angezapft haben. Gesehen habe ich zwar keine, aber anhand der Stichmuster und dem für Mückenstiche zu lange andauernden Juckreiz bin ich mir ziemlich sicher, dass es Bettwanzen waren. Ich breche meinen Aufenthalt in der Unterkunft daher vorzeitig ab und ziehe in einen Bungalow am Strand von Baan Tai. Dort halten auf der Terrasse bereits zwei Katzen ein Schläfchen. Der ganze Baan Tai Bereich gehört zu denen, wo die Bademöglichkeiten sehr abhängig sind von den Gezeiten. Dafür sieht man hier den Sonnenuntergang. In Haad Rin konnte man dafür den Sonnenaufgang sehen.

Von der neuen Unterkunft ist es nur noch halb so weit nach Thong Sala und auch zu dem Restaurant, wo ich meist abends esse, ist es nicht so weit wie bisher. Das unscheinbare Restaurant Tom’s Kitchen war von Haad Rin ca. 5 km entfernt direkt an der Hauptstraße. Dort bekommt man für wirklich gute Preise tolles Essen in unkomplizierter Atmosphäre. Von der Aufmachung her ist es so unscheinbar, dass man dran vorbeifahren würde. Das nicht zu tun, ist aber absolut empfehlenswert. Neben gutem Thaifood, das es hier alternativ auch mit Tofu gibt, bis zur Entenbrust mit Orangensoße wird dort wohl jeder fündig. Wie man auf der Tafel an der Wand sieht, kosten die meisten Thai Gerichte nur 100 ฿, also ca. 2,75 €.

Es gibt ja unterschiedliche Kommentare in Internet bezüglich Helmpflicht und Polizeikontrollen. Schon einmal war an einer Stelle in den „Bergen“ eine Polizeikontrolle, bei der ich jedoch sowohl auf dem Hinweg als auch auf dem Rückweg, nur mit Flip-Flops, Shorts und Sonnenbrille bekleidet, durchgewunken wurde. Zwei Tage später habe ich an der gleichen Stelle jedoch nicht so viel Glück. Der Polizist fordert mich auf abzusteigen und sagt ganz ernst und wichtig, er würde alles kontrollieren. Ein Blick in das Fach unter der Sitzbank und die Inspektion des Inhaltes meiner rechten vorderen Hosentasche ist dann jedoch schon alles. Helm, Führerschein oder Ausweis waren nicht von Interesse. Ich fahre erleichtert davon, da ich nämlich nichts davon dabei hatte. Das zeigt zumindest, dass man nicht gezielt darauf aus ist, Bußgelder von Touristen zu kassieren, die ohne Helm unterwegs sind, und das sind hier auf Pha Ngan geschätzt ca. 80–90 % aller Touristen. Die Helme vieler Vermieter passen allerdings auch nur selten vernünftig und sind auch oft sehr unsauber und abgenutzt. An anderen Orten in Thailand kann das natürlich ganz anders gehandhabt werden.