Madeira

Kurzfristig habe ich mich entschlossen, Weihnachten auf Madeira zu verbringen. Aufgrund eines Fluglotsenstreiks überfliegen wir Frankreich nicht, sondern machen einen Bogen über London und fliegen weit draußen über dem Atlantik dran vorbei. Unterwegs gibt es zeitweise ordentliche Turbulenzen. Böiger Wind von der Seite mit Windgeschwindigkeiten über 200 km/h schaukelt den Flieger ganz schön durch. Vor der Landung werden wir dann auch noch informiert, dass es wegen des Windes bei der Landung zu einem Durchstartemanöver, einem sogenannten „Go around“, kommen kann, man sich deswegen aber keine Sorgen machen müsse. Start und Landung auf dem Cristiano Ronaldo Airport auf Madeira sind generell anspruchsvoll. Eindrucksvolle Beispiele sind auf YouTube zu finden. Überschreitet der böige Wind ein bestimmtes Limit, dann muss die Landung teils auch wenige Sekunden vor dem Bodenkontakt noch abgebrochen werden. Den Piloten gelingt diesmal jedoch eine sehr gute Landung.

Es sind heute am 19. Dezember gegen 12 Uhr ca. 20 °C auf Madeira. Der Flughafen ist in Santa Cruz, ca. 20 Fahrminuten mit dem Auto von Funchal entfernt. Mein Apartment ist im dritten Stock über dem Einkaufszentrum Forum Madeira, das in São Martinho westlich der Altstadt von Funchal gelegen ist.

Im Pingo doce Supermarkt, der praktischerweise auch in der Mall ist, decke ich mich mit dem Nötigsten ein und chille dann am Nachmittag erstmal, da es mittlerweile komplett bewölkt ist und immer wieder mal etwas regnet.

Dunkel wird es hier aktuell ca. um 18:30 Uhr. Die ganze Stadt ist über und über mit Weihnachtsbeleuchtung dekoriert. Das zieht sich hinauf bis in die Berge und da es oft sehr bunt leuchtet, ist es immer wieder auch eine Gratwanderung zwischen schön und kitschig. Was letztendlich noch schön ist, ist natürlich Geschmacksache. Leider kann man den Gesamteindruck nicht so ohne weiteres auf den Fotos wiedergeben, hier aber dennoch ein paar “Screenshots” aus der Straßen Funchals.

Das Abendessen nehme ich im Barquiero zu mir. Ich bestelle eine Madeirenser Delikatesse, den Espada preta (schwarzer Degenfisch). Der wenig freundlich aussehende, aalförmige Fisch, der bis zu 1,5 Meter lang ist, wird in der Tiefsee bei über 1000 Meter geangelt und ist, auch wenn es nicht danach aussieht, sehr schmackhaft.
Bin gespannt, wie das Wetter morgen wird.