Ipanema

Leider kann ich von meinem derzeitigen Hotel den Corcovado mit der Christusstatue nicht sehen, aber der blaue Himmel heute Morgen ist vielversprechend für eine Besichtigung. Vor dem Frühstück gehe ich erstmal kurz schwimmen. Eine Menge Sportler nutzen die noch kühlere Morgenluft am Land und im Wasser für unterschiedliche Aktivitäten. Die Verkäufer bauen am Strand und der Promenade wie jeden Tag ihre Stände auf. Beim Frühstück im 11. Stock blicke ich über die erwachende Copacabana.

Gleich nach dem Frühstück mache ich mich auf zum Corcovado. Die bequemste Art ist von der Praca de Lido an der Copacabana mit Vans zu starten. Es kostet R$ 63 und man wird bis direkt unter die Christusstatue gefahren und nach beliebiger Zeit wieder zurück zum Ausgangspunkt. 3 Stunden sollte man für den Ausflug insgesamt aber auf jeden Fall einplanen.

Bedauerlicherweise ist die Sicht etwas diesig. Eventuell ist das am Nachmittag anders, aber man weiß ja nicht, ob dann nicht schon wieder Wolken den Felsen verschlungen haben. Wie mittlerweile an jeder Sehenswürdigkeit auf der Welt ziehen sich perfekt geschminkte Mädels einen besonders teuren, schicken Fummel an und die entsprechenden Accessoires wie Handtasche etc. sind auch am Start. Dann liegt der Freund oder „Fotograf“ auf dem Boden und versucht die tollste Pose für die „Instastory“ zu fotografieren. Natürlich verdient man dann mit einem tollen Foto direkt oder indirekt Geld, aber ist es nicht schon ein nervender Zwang alles mit den Followern teilen zu müssen?

Überall in der Stadt hat man noch das Gefühl, als hätte die Menschheit sich den Platz für Häuser und Straßen nur geborgt. Üppige tropische Vegetation behauptet sich ihren Platz und selbst mitten in belebten Straßen konnte ich Kolibris beobachten.

Ich fahre nochmal mit dem Scooter nach Ipanema. Vom Pedra do Arpoador überblickt man die ganze Bucht. Bis zum Abend bleibe ich dann noch an der Copacabana.

Rio ist schon eine Perle am Atlantik. Die Horrorstorys, dass man, sobald man vor die Tür getreten ist, schon überfallen und ausgeraubt wird, gehören vergangenen Tagen an. In puncto Sicherheit hat sich einiges getan. Es gibt ja auch schon befriedete Favelas, aber natürlich gibt es auch Gegenden, in die selbst die Polizei möglichst nicht geht. Das gibt es aber auch in Kapstadt, LA etc. Man sollte halt bei allem etwas mehr den gesunden Menschenverstand benutzten und vor allem nicht mit irgendetwas „herumprotzen“. Im Fernsehen wurde gezeigt, wie einer Touristin beim Selfie machen das Handy von einem Radfahrer im Vorbeifahren entrissen wurde.

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