Pão de Açúcar

Von Frankfurt sind es ca. 11 Stunden Flug bis nach Rio de Janeiro. Bedauerlicherweise ist der Flieger fast vollständig ausgebucht. Es sich bequem zu machen, kann man also vergessen.
Brasilien ist ca. 24-mal so groß wie Deutschland, hat aber weniger als 3-mal so viele Einwohner. Es ist mit Abstand das größte Land Südamerikas und bis auf Ecuador und Chile haben alle anderen Länder Südamerikas eine Grenze zu Brasilien. 7400 km Küstenlänge bilden die östliche Grenze.
Um kurz vor 5 Uhr morgens lande ich in Rio de Janeiro auf dem Antônio Carlos Jobim Airport. Es sind angenehme 27 °C. Die Einwanderung geht schnell und problemlos. Nach einer knappen halben Stunde Fahrt komme ich in meinem Hotel im Stadtteil Centro an. Sonnenaufgang ist ca. um 6 Uhr. Von meinem Zimmer kann ich bei wolkenlosem Himmel bereits die bekannte Christusstatue auf dem Corcovado sehen.

Nachdem ich etwas relaxt habe, fahre ich mit dem Taxi zur Copacabana. Das Wasser des Atlantiks ist hier in Rio mit ca. 25 °C bei ca. 31 °C Lufttemperatur zunächst erstmal recht frisch, aber eine kräftige Brandung sorgt dafür, dass man schnell nass wird.

Vom Pier Mirante Copacabana überblickt man die ganze Bucht. In dem klaren Wasser waren von hier oben mehrere große Schildkröten im seichten Wasser zu sehen. Zum Glück für die Badenden sind aber keine Haie unterwegs. Rio ist in Bezug auf Haiangriffe auch eine eher kleine Nummer im Vergleich zu dem ca. 2300 km nördlich gelegenen Recife, dessen Strand in Bezug auf Haiangriffe zu den gefährlichsten der Welt gehört. Selbst im hüfthohen Wasser kommt es dort zu Zwischenfällen, die nicht selten tödlich enden.

Am Nachmittag fahre ich zurück zum Hotel, um von dort gegen 16 Uhr noch zum „Zuckerhut“ zu fahren. Auf Portugiesisch ist das der Pão de Açúcar und auf Englisch der Sugar Loaf Mountain. In Bezug auf die Verkehrsverhältnisse könnte man in Rio auch gut mit dem Mietwagen fahren, davon wird aber wegen häufiger werdenden bewaffneten Überfällen und der Möglichkeit versehentlich in gefährliche Straßen zu fahren, abgeraten. Taxifahren ist auch nicht so teuer, sodass sich ein Mietwagen in der Stadt vermutlich kaum lohnt, zumal man dann ja überall noch das Parkplatzproblem hätte. Auch wenn Rio de Janeiro sicherer geworden ist, in den Favelas gibt es immer noch Kämpfe der Drogenkartelle. Nach 22 Uhr sollte man sich generell möglichst nicht mehr zu Fuß in den Straßen aufhalten.

Der Zuckerhut ist 396 Meter hoch. Man erreicht den Gipfel über eine Seilbahn, die einen Zwischenstopp auf dem vorgelagerten Morro da Urca einlegt. Leider war meine Startzeit vom Hotel ca. eine halbe Stunde zu spät. Während der Berg bei meiner Ankunft noch vollständig im strahlenden Sonnenschein war, ist die Sonne bereits fast verschwunden als ich oben ankomme. Es bleibt nur noch wenig Zeit bei Tageslicht, denn die Dunkelheit kommt ja nahe dem Äquator schnell.

Großes Entzücken lösen besonders bei den weiblichen Besuchern die Weißkopfbüschelaffen aus, die kaum größer als ein Eichhörnchen sind.

Mit Einbruch der Dunkelheit ziehen vom Meer düstere Wolken auf.

Die Lichter an der Copacabana sind schon an.

Über dem nächtlichen Rio strahlt die 30 Meter hohe Christo Redentor Statue aus dem Jahr 1931.

Da ich im Flieger kaum geschlafen habe, bin ich froh, gegen 20 Uhr eine horizontale Position in meinem Hotelbett einnehmen zu können. Gegen Mitternacht werde ich jedoch bereits wieder von Lärm eines Feuerwerks geweckt. Was da gefeiert wird, ist mir nicht bekannt. Selbst um 5 Uhr morgens wird nochmal lautstark geböllert.

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