Maun

Ich verlasse das Hotel in Victoria Falls um 8 Uhr, da ich heute meine längste Route vor mir habe. Von Simbabwe geht es wieder zurück nach Botsuana. Mit Google Maps habe ich mir die GPS Koordinaten für das Navi herausgepickt und die Route gespeichert. Es sind ca. 1,5 Stunden bis zur Grenze. Die letzten 30 km führen durch den Kazuma Pan National Park. Dies ist sicher ein Weg den nur wenige wählen, der spart aber fast eine Stunde Fahrzeit. Die anfängliche Schotterpiste verengt sich immer mehr, bis es nur noch eine Fahrspur im Gras ist. An einigen Stellen ist das Gras so hoch wie das Auto und die Spur so eng, dass man so gerade hindurchpasst.

Natürlich sind unterwegs auch einige Tiere am Wegesrand zu sehen. Ob es die lustigen Perlhühner, die Kudu-Antilopen oder die Paviane sind, alle machen sich in dem Moment aus dem Staub, in dem man mit dem Auto stehen bleibt.

Der Grenzübergang ist dann auf einmal da und ich bin froh, dass ich es bis hierher ohne eine Reifenpanne oder sonstiges geschafft habe. Ich weiß nicht, wie lange ich hätte warten müssen, bis mal wieder ein Auto diese Strecke fährt. Die Grenze besteht aus einer einfachen Schranke, einem Immigration Officer und einem Custom Officer. Beide im Trainingsanzug, offensichtlich überrascht „Kundschaft“ zu bekommen. Als „Zoll“ zahle ich diesmal eine Dose Bier. Ein paar Meter weiter auf der Botswana Seite sitzen dann ein paar Frauen beim Klönschnack. Zwei davon übernehmen die Einreisekontrolle. Die eine sogar in Uniform. Sie sagt mir auf Nachfrage, dass ich heute das zweite Auto bin, dass diese Grenze passiert. Es folgt wieder das Desinfektionsbad und der Blick in den Kühlschrank. Geschafft!

Einige hundert Kilometer liegen jetzt allerdings leider noch vor mir. Gleich nach der Grenze fahre ich durch riesige Agrarflächen mit Hirse.

Am Anfang der Strecke ist es noch ganz interessant, da ab und zu Elefanten direkt an der Straße am Fressen sind.

Dann wird es aber sehr langweilig, abgesehen davon, dass die Straße nach Maun voller Schlaglöcher ist und man ständig den besten Weg dort hindurchfinden muss. An irgendeinem Ortseingang werde ich dann auch noch mit der Radarpistole dabei erwischt, wie ich nach deren Messung anstatt mit der max. zulässigen Geschwindigkeit von 60 km/h mit 72 km/h gefahren bin. Ich versuche mich noch irgendwie herauszureden, es nützt aber nichts. Der Officer geht jedoch noch einen Kompromiss ein und berechnet nur 65 km/h. Die 200 Pula (ca. 17 €) kann ich mit Kreditkarte zahlen. Kurz darauf schon wieder eine Polizeikontrolle, da werde in angemault, weil ich nicht genau beim Stoppschild, sondern 5 Meter weiter vorne beim Officer gestoppt habe. Hier bleibt es aber bei einer mündlichen Verwarnung. In der nächsten Ortschaft stehen sie dann schon wieder mit der Radarpistole unterm Baum. Diesmal bin ich natürlich nicht zu schnell. Gegen Ende der Strecke sind schon die ersten Anzeichen des Okavango Deltas zu sehen.

Die Unterkunft hier in Maun ist einfach, aber ok. Leider habe ich für morgen gar nichts vorgeplant und kann hier im Guest House aber auch keine brauchbaren Tipps bekommen. Ich muss mal sehen, was der morgige Tag ergibt. Irgendwie werde ich mir wohl schon die Zeit vertreiben. Wäre jetzt natürlich super in einem schönen Hotel zu sein, dann könnte man auch einfach mal ’nen Tag entspannt abhängen. Die kleine Stadt hat nichts Sehenswertes zu bieten.

Zum Abendessen gibt’s heute eine Pizza von Debonaire, einer südafrikanischen Pizza Restaurant Kette mit über 500 Filialen in diversen afrikanischen Ländern.

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