Victoria Falls

Heute Morgen folgt schon wieder ein Grenzwechsel, diesmal aber ohne Auto. In Simbabwe gibt es leider, wie ich gehört habe, schon seit einem Jahr am Automaten kein Bargeld mehr. Die vom Hotel hatten aber gesagt, dass man die Gebühren an der Grenze mit VISA bezahlen kann und auch US$ aus dem Automaten ziehen kann.

Für meine gebuchte Aktivität muss ich nach Sambia einreisen, da diese nur dort angeboten wird. Ich werde gleich mit einem Microlight Flieger über die Victoriafälle fliegen. Wie sich an der Grenze dann herausstellt, stimmt die Angabe vom Hotel nicht. Aus den Automaten kann man nur die sambische Landeswährung Kwacha ziehen. Zu dumm nur, dass der Automat an der Grenze „Out of Service“ ist. Hier kommt mir jedoch die afrikanische Unkompliziertheit zugute. Die Zöllnerin behält meinen Pass und ich kann mit einem Taxi ein paar Kilometer zum nächsten Hotel in Sambia fahren. Dort gibt es einen funktionierenden Geldautomaten. Zurück an der Grenze bezahle ich das Visum und werde trotz der Verspätung erwartet und zu meinem Flug abgeholt.

Wegen der Thermik sind Flüge nur frühmorgens und am späten Nachmittag möglich. Morgens ist es am ruhigsten, aber auch am kältesten. Ohne die dicke Jacke wäre das jetzt im Winter kaum möglich. Aus Sicherheitsgründen müssen alle losen Gegenstände aus den Taschen am Boden bleiben. Noch schnell Headset und Helm auf, dann anschnallen und schon geht’s los. Total genial, wie schnell das Ding abhebt. Wie man sich denken kann, bin ich der mit der gelben Jacke. 🙂 Flughöhe ist bis max. 1500 Fuß, also in etwa 450 Meter. Der Pilot erzählt allerlei Sachen zu den Victoria Falls. Unter anderem, dass es wohl seit kurzem einen neuen Riss gibt, durch den das Wasser nach unten fließt. Auf dem Rückflug halten wir etwas tiefer noch Ausschau nach Elefanten, sehen aber nur ein paar Hippos.

Zurück in Victoria Falls sehe ich auf dem Parkplatz vor dem Hotel einen Haufen, den dort ein Elefant hinterlassen hat. Offensichtlich sind die heute Nacht mitten durch die Stadt marschiert. Paviane laufen hier auch überall herum, meist um Mülleimer auszuräumen. Nervig sind die ganzen Händler, die einem etwas andrehen wollen und dabei sehr penetrant sind. Einem kaufe ich 10 Milliarden Dollar für 1 Dollar ab. Vor ca. 10 Jahren war hier große Inflation, da gab es sogar Scheine mit einem Wert von 50 Trillionen, die aber trotzdem nichts wert waren. Dann wurde die eigene Währung durch den US$ ersetzt.

Künstlerisch bzw. kunsthandwerklich haben die schon einiges drauf hier und einige Dinge wären auch als Souvenir interessant. Oft kann man den „Special price“ auf 1/4 oder sogar 1/5 herunterhandeln und der Händler würde das nicht machen, wenn für ihn damit dann nichts mehr zu verdienen wäre.

Ich schaue mir noch das noble Victoria Falls Hotel an. Von dort gibt es einen schönen Blick auf die Victoria Falls Bridge, die hier seit 1905 Simbabwe mit Sambia verbindet. In 126 Meter Höhe kann man die knapp 200 Meter breite Schlucht über den Sambesi überqueren.

Der edle Rasen des Hotels schmeckt auch den Warzenschweinen, die nicht zum Hotel gehören, aber anscheinend geduldet werden.

Auf dem Fußweg vom Hotel zu dem Victoria Falls Park ist plötzlich ein Elefant nur 20 Meter von mir entfernt im Gebüsch und auch Paviane kreuzen den Weg. Unglaublich, wie nah sich hier Wildlife und Zivilisation sind. Am Nachmittag besichtige ich dann den Victoria Falls Park. Es gibt verschiedene Aussichtspunkte, die mehr oder weniger nass sind. Jetzt im Juni hat der Sambesi noch fast seinen Höchststand und somit gibt es auch mehr Gischt, die einem die Sicht nimmt und nass macht. Im November ist es dann etwas weniger beeindruckend, aber dafür trockener und es gibt nur wenig Gischt. Fantastisch diese Wassermassen, die hier sekündlich herunterstürzen (durchschnittlich 1100 m³/s) und die schönen Regenbögen. Hätte ich mir bloß die Flip-Flops angezogen, meine Schuhe sind komplett durchnässt.

Gegen 16:30 Uhr sind wieder drei Elefanten direkt neben den Häusern in einer sumpfigen Wiese. Das ist natürlich ein tolles Erlebnis, aber es kann auch schnell gefährlich werden.

Am Sambesi Drive stehen ein paar Kilometer von meinem Hotel entfernt übrigens auch noch imposante Boabas. Im Hotel rät man mir dort nicht auszusteigen, da dort gelegentlich auch Löwen gesichtet wurden. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Vorsichtshalber befolge ich aber den Rat, da außer mir sonst niemand hier ist.

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