Okaukuejo

Es geht auch heute weiter Richtung Norden. Ich bin total überrascht von dem Wetter heute Morgen. Es ist grau, und neblig wie bei uns im November. Man versichert mir, dass das hier an der Küste im Winter ganz normal ist und im Laufe des Tages soll sich der Nebel meist auflösen. Ich fahre gleich nach dem Frühstück los, diesmal jedoch nicht ohne vorher noch vollzutanken. Die ersten 15–20 km sind nach dem Verkehrsfunkmotto „… Es ist mit Sichtweiten unter 50 m zu rechnen …“. Dann muss der Nebel der Sonne weichen und alles ist wieder normal. Unterwegs halte ich an einem Straßenstand der Himba an und schaue mich nach einem Souvenir um. Die kleinen Kerle umzingeln mich sofort.

Etwas später ein Stand der Herero, an dem es viele dieser Püppchen in der traditionellen Kleidung gibt.

Nach ungefähr zwei Drittel der Strecke mache ich einen kurzen Abstecher zur Fingerklippe. Mit dem 4 × 4 Fahrzeug kann ich direkt bis zum Felsen fahren.

Dass der große Felsbrocken am Aufgang bald mal in Rollen kommt, ist absehbar.

Meine Übernachtung wird heute im Okaukuejo Camp des Etoscha Nationalparks sein. Das Camp, das vom einfachen Zeltplatz bis zum Chalet alles anbietet und vom National Wildlife Resort NWR betrieben wird, macht einen guten Eindruck. Bis zum Sonnenuntergang, der ca. um 18:30 Uhr ist, mache ich noch ein wenig „Game drive“. Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang sind die Tore des Camps geschlossen.

Attraktion am Abend ist das beleuchtete Wasserloch. Man kann aus unmittelbarer Nähe die Tiere beobachten, die hier abends ihren Durst löschen. Zunächst sind es zwei Elefanten, ein Nashorn und eine kleine Antilope. Dann schleicht sich ein Löwe an die Antilope an, die bemerkt das aber rechtzeitig und nimmt Reißaus. Der Löwe überlegt scheinbar kurz hinterherzulaufen, gibt dann aber auf. Nebenschauspiel ist ein Schakal, der versucht das Nest von zwei Vögeln zu räubern. Die Vögel jagen ihn aber immer wieder lautstark davon. Dann verschwinden nacheinander alle in der Dunkelheit und ich hole mir kurz was zu trinken. Als ich nach weniger als 15min wiederkomme, sind ca.15 Elefanten und 3 Nashörner am Wasserloch. Der Schakal versucht immer noch sein Glück. Ein kleiner Elefant verscheucht im Schutze der Großen mutig ein Nashorn, das zu nahe kommt. Dann kommen auch noch 4 Löwen vorbei, um etwas zu trinken. Wirklich ein tolles Erlebnis, dem nächtlichen Treiben am Wasserloch so „hautnah“ zuschauen zu können.

Nach einer gewissen Zeit verschwinden die Protagonisten alle wieder nacheinander in der Dunkelheit und es bleibt ein Wasserloch und der Schakal der sein Glück auf eine Mahlzeit noch weiter versucht. Der Sternenhimmel ist gigantisch.

Schreibe einen Kommentar