Quivertree forest

Heute fahre ich Richtung Süden nach Keetmanshoop. Nachdem ich Windhoek verlassen habe, beginnt die Landschaft zunächst sehr vielversprechend, doch etwas später in der Kalahari wird es sehr monoton.

Die Straßen sind zum Teil recht schmal, sodass jede Begegnung mit einem LKW zum Abenteuer wird. Fährt man zu weit links, dann läuft man Gefahr, die Kontrolle zu verlieren, weil die linken Räder auf das Schotterbett abrutschen. Fährt man zu weit rechts, dann kostet das mindestens den Außenspiegel. Da es fast nur geradeaus geht und man so gut wie allein unterwegs ist, neigt man auch dazu schneller als die erlaubten 120 km/h zu fahren.
Unterwegs überquere ich den Wendekreis des Steinbocks. Von Süden kommend beginnen nördlich dieses Breitengrades definitionsgemäß die Tropen. Von Norden kommend ist es der Wendekreis des Krebses, der die Grenze zu den Tropen darstellt. Die beiden Wendekreise haben je einen Abstand von 2609 km zum Äquator.

Circa 14 km vor dem Ziel verlasse ich die asphaltierte Straße und schalte auf der Schotterpiste den Allradantrieb zu. Die Staubwolke, die ich hinter mir herziehe, ist nicht zu verachten.

Bekannt ist die Gegend von Keetmanshoop für den Köcherbaumwald und den Giant’s Playground den ich mir zuerst anschaue. Die Felsformationen sehen aus, als hätten Riesen mit Bauklötzen gespielt. Die Blockform dieser 170 Millionen Jahre alten Basaltblöcke ist jedoch durch eine besondere Verwitterungsform entstanden.

Ein kleiner Sandsturm fegt über die Ebene.

Der Köcherbaumwald ist wirklich sehenswert.

In den Felsen entdecke ich einige „Toiletten“ in denen hunderte kleine Ködel liegen. Meine Vermutung, dass dies von den Klippschliefern kommt, erweist sich als richtig. Wenig später entdecke ich einen von ihnen zwischen den Steinen.

Ich übernachte im Quivertree Forest Rest Camp direkt am Rande des Köcherbaumwaldes. Die meisten Stellplätze sind frei und ich richte mich schon mal für die erste Nacht im Dachzelt ein. Um 17 Uhr werden die beiden Geparden des Farmbesitzers gefüttert. Leider werden diese und andere Raubkatzen von einigen Farmern auch heute noch illegal erschossen, wenn sie deren Nutztiere reißen oder eventuell reißen könnten.

Die Kühe scheinen nicht zu wissen, dass sie eigentlich Beutetiere sind, oder sie sind sich bewusst, dass sie hinter dem Zaun sicher sind.

Das hauseigene Warzenschwein wird von dem Hundewelpen geärgert.

In den Bäumen machen sich Rosenköpfchen lautstark bemerkbar.

Eine Fuchsmanguste hofft noch auf ein Erdhörnchen zum Abendessen.

Bei Einbruch der Dunkelheit sitze ich nach dem Abendessen um 19 Uhr am Rande des mittlerweile finsteren Köcherbaumwaldes, mit einem Windhoek Draught Bier am Lagerfeuer. Leider ist es etwas bewölkt, aber der Vollmond scheint hindurch und lässt es nicht ganz dunkel werden. Bei klarem Himmel kann man hier wohl unendlich viele Sterne sehen, da es kein Streulicht von Städten, Straßen oder sonst etwas gibt.

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