Baños

Heute Morgen wurde erst einmal die Tür von meinem Auto repariert und ich spendiere mir noch etwas Zeit in Quito, bevor ich Richtung Süden fahre. Als gegen 9 Uhr die Wolken verschwunden sind, mache ich mich auf den Weg zum El Panecillo (das Brötchen). Das ist der Hügel in der Stadt, auf dem seit 1976 in etwas mehr als 3000 m Höhe die Jungfrauenstatue auf Quito hinabblickt.
Der Hügel hat es in Bezug auf die Sicherheit in sich. Selbst Einheimische können zu keiner Tageszeit gefahrlos zu Fuß auf den Hügel gehen. Ich nehme mir also ein Taxi und komme für 2 $ sicher oben an, was sich definitiv gelohnt hat. Der Blick auf die Stadt und die Statue aus der Nähe sind sehenswert.

In der Statue, die aus 7000 Aluminiumteilen zusammengesetzt wurde, kann man für 1 $ auch bis zu einer Aussichtsplattform hinaufsteigen.

Hier oben öffnen auch gerade einige Indigenas ihre Stände. Den Begriff Indios sollte man heutzutage korrekterweise nicht mehr verwenden, da dies für viele Ureinwohner ein Schimpfwort ist, das von den europäischen Eroberern verwendet wurde.

Der anschließende Weg mit dem Auto heraus aus Quito ist nicht ganz einfach und ich bin froh als ich es geschafft habe. Der Sprit kostet hier übrigens ca. 2,3 $ pro Gallone. Das sind umgerechnet etwa 0,54 € pro Liter. Mein Ziel heute ist eine Unterkunft in der Nähe von Baños.

Eigentlich sollten auf dem Weg noch ein paar schöne Bilder vom Cotopaxi gemacht werden, aber der Vulkan versteckt sich komplett in den Wolken.
Bevor ich nach Baños fahre, mache ich noch einen Abstecher zur Lagune Quilotoa. Unterwegs gerate ich dabei in meine erste Polizeikontrolle hier in Ecuador. Zum Glück nur Routine und ich kann gleich weiterfahren. Die ersten Lamas, die ich sehe, sind leider nicht frei lebend, sondern als Nutztier gehaltene Exemplare.

Bei herrlichem Wetter ein wirklich atemberaubender Ausblick auf die Caldera, die einen Durchmesser von ca. 3 km hat und auf einer Höhe von fast 4000 m liegt. Der letzte Ausbruch dieses Vulkans war wohl im Jahr 1280. Die schöne grüne Färbung des bis zu 250 m tiefen Sees kommt durch die Mineralien im Wasser.

Man kann auch zur Lagune hinunterwandern und dort mit einem Kajak fahren und sogar in ihr baden. Für den 1,7 km langen Abstieg sind 30–40 Minuten anzusetzen. Für den Rückweg in dieser Höhe benötigt man 1 bis 1,5 Stunden, je nach Fitness auch länger. Bei mir wären es wohl vermutlich 2,5 Stunden.

Bei Baños ist auch der äußerst aktive Vulkan Tungurahua. Er zeigt sich etwas zögerlich hinten den Wolken, als könne er kein Wässerchen trüben, doch die letzte Eruption war erst vor etwas mehr als einem Jahr. 2006, 2008, 2010, 2012, 2013, 2015, 2016 kam es zu mehr oder minder starken Ausbrüchen. Ist also ziemlich aktiv, der Kerl. 2006 wurden sogar 5 Dörfer verschüttet und verbrannt. Ich habe eine herrliche Unterkunft direkt an einem Wasserfall in einem Wald im „Einzugsgebiet“ des Vulkans. Eigentlich viel zu schön, um nur eine Nacht hier zu bleiben.

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