San Cristóbal

Um 7:30 Uhr beginnt die Umrundung der Insel mit dem Boot. Im Sinne des Naturschutzes ist hier alles streng geregelt. So dürfen z. B. nur eine bestimmte Anzahl von Touristen pro Tag diese Tour machen. Selbst die Aufenthaltsdauer am Schnorchelspot ist auf 2 x eine Stunde pro Tag begrenzt. Alle Touren werden außerdem von einem offiziellen Guide begleitet.

Der erste Anlaufpunkt ist ca. eine ¾ Stunde Bootsfahrt vom Hafen entfernt. Es ist der León Dormido (schlafender Löwe), oder auch Kicker Rock. In einer bestimmten Perspektive hat der Felsen tatsächlich Ähnlichkeit mit der Silhouette eines schlafenden Löwen, wie man in dem dafür etwas verfremdeten Foto erkennen kann.

Aus einer anderen Perspektive sieht es dann bei weitem nicht mehr wie ein schlafender Löwe aus.

Wir schnorcheln durch die Spalten zwischen den Felsen hindurch, aber leider werden von den meisten Teilnehmern heute keine Haie, Mantas oder Schildkröten gesichtet. Die Sicht im Wasser ist stellenweise auch nicht so gut.

Bei einem Stopp mit Landgang beobachtet uns ein Seelöwe aus dem Wasser. Ich gehe zu ihm ins Meer und werde gleich neugierig umkreist. Beeindruckend, was für eine Beweglichkeit und Geschwindigkeit die im Wasser haben. Er rauscht immer wieder nur 2 Meter entfernt vor mir hin und her und dreht dabei noch seine Pirouetten. Ich habe fast den Eindruck, dass er enttäuscht ist, als ich aus dem Wasser gehe. Zumindest schaut er nochmal über Wasser zum Strand. Ein tolles Erlebnis.

An anderen Stellen der Tour sehen wir Nistplätze von Tölpeln und Fregattvögeln. Es gibt die Blaufußtölpel und die Rotfußtölpel. Warum die Evolution hier verschiedene Fußfarben verwendet hat, ist mir nicht bekannt.

Als vom Kapitän für alle Ponchos ausgegeben werden, lässt sich erahnen, dass es nass werden wird. Die See auf der westlichen Seite der Insel ist rau und die Rückfahrt wird feucht und anstrengend.
An dem letzten Schnorchelspot ist durch die unruhige See die Sicht unter Wasser leider auch schlecht. Hier haben wir aber das Glück Haie, riesige Schildkröten und verschiedene Rochenarten zu sehen. Meine erste Begegnung mit einem ausgewachsenen Hai produziert weniger Adrenalin als erwartet. Liegt vielleicht daran, dass der Guide uns „glaubhaft“ versichert hat, dass diese Haie Vegetarier sind 🙂 . Vermutlich wissen die aber nur, dass das Futter mit den Gummiflossen schwer verdaulich ist. Ich sehe gelassen zu, wie der Weißspitzenriffhai auf mich zu schwimmt und dann ganz ruhig wenige Meter von mir entfernt vorbeigleitet. Natürlich war gerade da meine Kamera nicht einsatzbereit, hier aber „zum Beweis“ noch ein Bild von zwei am Grund ruhenden Haien.

Bei dem letzten Stopp vor der letzten Etappe der Rückfahrt wandern wir über das Lavagestein zu einer Lagune und von dort zum menschenleeren, schneeweißen, staubfeinen Strand.

Die Krabben auf den Steinen stehen in Reih und Glied, bis die nächste Welle über sie hinwegrollt.

Wie bei den anderen Tieren auf Galápagos sieht auch der Blaufußtölpel keinen Anlass wegzufliegen, als die Touris sich bis auf ein paar Meter nähern, um ein Foto zu machen. Eine Regel auf Galápagos ist, dass man sich den Tieren nicht dichter als 2 Meter nähern soll. Dass die Tiere sich nicht immer daran halten, ist klar. Im Englischen sagt man übrigens zum Tölpel „Boobie“. Die etwas tollpatschige Erscheinung ist schnell vergessen, wenn man die Vögel, die in etwa so groß sind wie eine Gans, in der Luft und beim Fischen sieht.

Die Tour hat schöne Erlebnisse gehabt, kann aber an einem anderen Tag noch viel mehr bieten. Leider kann man ja nicht sagen „das mach’ ich in 2 Wochen nochmal“.
Morgen geht’s schon auf die nächste Insel.

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