Muko-Hamurwa-Kanungu-Kihihi

Das im Titel des Posts sind die Stationen meines heutigen Trips. Gestern Abend wurde ich noch ausgiebig vom Manager der Lodge beraten, was seiner Meinung nach der beste Weg ist. Das Navi kann man an dieser Stelle komplett vergessen, da dieses nur die schnellste, die kürzeste und meinetwegen auch noch die effizienteste Route kennt. Die zunächst vom Navi vorgeschlagenen Route würde durch den Kongo führen. Da hätte man wohl noch „kein Grenzübertritt“ auswählen müssen. Die Vorzugsroute von Google Maps wäre eine zurzeit nicht befahrbare Strecke durch den Wald. Ganz klassisch schaue ich also auf die Karte und frage mich durch.

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Gefühlt unzählige Kilometer führen mich über nicht asphaltierte Straßen unterschiedlicher Qualität durch die herrliche Berglandschaft im Südwesten Ugandas.

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Nachhaltige Forstwirtschaft gibt es hier nicht. In den Wäldern werden die Bäume direkt dort, wo sie gefällt werden, in Balken oder Bretter zersägt. Teils geschieht das sogar mit Handsägen. Was das bei den Temperaturen für ein anstrengender Job ist, kann sich jeder vorstellen.
Ein kleiner Teil der Strecke war so schmal, dass neben meinem Auto nicht einmal mehr ein Fahrrad Platz gehabt hätte. Eine gewisse Überwindung kostet es schon dort durch schlammige Pfützen zu fahren, von denen man nicht weiß, wie tief sie sind. Immer den Abgrund auf der einen Seite im Blick. Für die 160 km lange Route benötige ich ca. 4 Stunden. In Kihihi gibt es eine neue Tankstelle, an der ich erstmal volltanke. Da man nicht weiß, wann die nächste Tankstelle kommt, sollte man solche Gelegenheiten immer nutzen. Natürlich kann man an den Tankstellen in der Regel nicht mit Kreditkarte bezahlen.

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Kurz hinter Kihihi fängt das Afrika an, wie man es sich vorstellt, unendlich weite Flächen mit Schirmakazien und anderen vereinzelten Bäumen.

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Leider fängt hier auch ein Problem mit dem Auto an. Auf gerader Strecke bei 60 km/h bricht der Wagen auf einmal aus, als wenn ein Reifen geplatzt wäre. Ich kann mit Mühe verhindern, in den Graben zu fahren. Die Reifen sind alle ok, also fahre ich langsam bis zur Lodge weiter. Bis 40 km/h geht es.

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Die Vermieter organisieren sofort einen Mechaniker aus Kihihi. Schon nach ca. einer 3/4 Stunde kommen zwei Mann auf einem Motorrad zur Lodge. Der eine hat eine Handvoll Schraubenschlüssel dabei. Nach einem kurzen Check wird entschieden, dass die Reparatur an Ort und Stelle nicht zu machen ist. Er nimmt das Auto mit und bringt es nach Einbruch der Dunkelheit zurück. Es soll alles wieder OK sein. Die ausgebauten, defekten Teile liegen im Kofferraum. Hoffentlich ist für den Rest der Reise alles ok. In der Lodge bin ich der einzige Gast. Das hatte ich ja in Südafrika auch schon mal.
Hunderte von Webervögeln zetern in den Akazien und der Boden ist übersät mit Nestern, die den eigenen Qualitätsanforderungen nicht gerecht geworden sind.

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Die Dornen der Akazien liegen unter den Bäumen überall auf dem Boden und stechen sogar durch die Sohle der Flip-Flops durch. Allerhand Vögel und Echsen sind hier unterwegs.

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Dieser Kronentoko, landet sogar auf dem Geländer der Veranda.

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Zum Dinner mit Geschnetzeltem von der Ziege sitze ich neben dem rauschenden Fluss und lausche der nächtlichen, afrikanischen Geräuschkulisse, die sich hier vorwiegend auf das lautstarke Zirpen der Grillen beschränkt.

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