Ek’ Balam

Vor dem Frühstück fahre ich zum Strand von Tulum und kann von dort beim Baden die Maya Stätte sehen, die ich gestern besichtigt habe.

Anschließend geht es Richtung Valladolid. Dabei verlasse ich auch den Bundesstaat Quintana Roo und befinde mich nun in Yucatán. Ich bin fast allein auf der Straße unterwegs.

Auf halber Strecke stoppe ich an einer weiteren Maya Stätte. Coba ist ein weitläufiges Gelände mit vielen verstreuten Ruinen im Wald. Im Nachhinein bereue ich, dass ich mir nicht am Eingang ein Fahrrad gemietet habe. Die ersten Ruinen kommen zwar schon bald nach dem Eingang, aber zur Hauptpyramide sind es ca. 1,5 km. Im Wald ist es zum Glück schattig, aber jetzt am Vormittag sind es bereits geschätzte 28 °C bei 98 % Luftfeuchtigkeit.

Bereits an der ersten Ruine entdecke ich am Boden Frösche, die kleiner sind als die Ameisen, die hier herumlaufen. Die Ameisen sind geschätzt bis zu 15 mm lang und die Frösche höchstens 10 mm. Zum Glück gibt es hier im Wald zu dieser Tageszeit keine Mücken.

Coba ist eine der wenigen Pyramiden, die man noch erklimmen kann. Dummerweise steht die Pyramide, als ich dort ankomme, mitten in der Sonne. Das Stufenmaß der 120 Stufen ist sehr unpraktisch. Durch die kurzen, hohen Stufen ist der Aufstieg sehr anstrengend. Wenn man sich oben angekommen das erste Mal umdreht, dann sollte man schwindelfrei sein. Erst wenn man von oben herunterschaut, wird einem auch bewusst, wie steil das Ganze ist. So weit man schauen kann, ist rundherum nur Urwald. Um den Abstieg zu erleichtern und sicherer zu machen, ist in der Mitte ein Seil angebracht, an dem man sich festhalten kann.

Unterwegs im Wald kreuzen immer wieder Schmetterlinge meinen Weg. Besonders auffällig sind die leuchtend blauen mit einer Flügelspannweite von bis zu 12 cm. Dabei handelt es sich um den blauen Morphofalter. Leider sieht man die blaue Farbe meist nur im Flug, da die Flügel bei sitzenden Exemplaren überwiegend geschlossen sind und man dann nur die unscheinbare Unterseite der Flügel sieht. In einem Baum entdecke ich einen Tukan mit einem schönen hellgrünen/roten Schnabel, der offensichtlich auf die roten Beeren des Baumes scharf ist. Bedauerlicherweise schafft meine Kamera es nicht rechtzeitig, ihn zwischen den Ästen scharf heranzuzoomen.

Gegen Mittag erreiche ich Valladolid, wo ich mir am Marktplatz ein paar Tacos genehmige.

Nach dieser Stärkung besuche ich gleich noch die Maya Stätte Ek’ Balam in der Nähe von Valladolid. Das soll dann auf meiner Reise auch die vorletzte Sehenswürdigkeit auf den Spuren der Maya sein. Bei Ek’ Balam muss man nicht so viel laufen und man kann auch auf die Pyramide klettern.

Schlangenmauleingang
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Eine junge Frau ist offensichtlich Opfer ihrer Höhenangst geworden und kann erst nach viel Überredung ihres Partners Stufe für Stufe hinunterklettern.
Meine Übernachtung ist in der Nähe von Chichén Itzá. Gerade als ich dort ankomme, gibt es einen Wolkenbruch. Danach ist es noch feuchter und nur die Klimaanlage kann für trockene Luft sorgen. Die heutige Route war ca. 190 km lang.

One comment

  1. Super Artikel. Ja manche dieser Pyramiden haben es ganz schön in sich. Schmale, aber dafür hohe Stufen sind nicht jedermanns Sache. Ek Balam ist mit dem Stuckfries auf jeden Fall einen Ausflug wert. Mein Tipp: Wer eine Hängematte sucht, der sollte sich auf jeden Fall in Valladolid umschauen. Dort verkauft man die nämlich als Gebrauchsgegenstand und nicht als Touristenmitbringsel. Das zeigt sich am günstigen Preis und der höheren Qualität.

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