Viva la Mexico

Heute werde ich Kuba bereits wieder verlassen. Beim Frühstück unterhalte ich mich noch kurz mit zwei „Ossis“, die gerade ihre Reise beginnen. Viele von den sozialistischen Besonderheiten kommen ihnen natürlich noch aus der DDR Zeit bekannt vor. Einige DDR-Bürger durften ja seinerzeit auch schon nach Kuba reisen. 1972 überreichte Fidel Castro sogar Erich Honecker eine Karte der 7 km² großen in Cayo Ernest Thaelmann umbenannten Insel, auf der es auch ein „DDR-Strand“ gab. Leider war das nur ein symbolischere Akt, sodass diese Insel heute nicht zum deutschen Staatsgebiet gehört und seit damals weiterhin unbewohnt ist.
Ich habe noch ein Stündchen Zeit und fahre rüber zum Castillo de los Tres Reyes de Morro und zu der ca. 20 m hohen Christo de La Habana Figur aus Marmor. Von hier hat man einen schönen Blick auf Havanna, allerdings ist es heute bedauerlicherweise etwas bewölkt und über der Stadt sehr diesig.

Nach dem Check-out bin ich in ca. einer halben Stunde am Aeroporto José Marti. Natürlich nicht, ohne dass der Wagen, mit dem ich immerhin ca. 1100 km auf den kubanischen Straßen zurückgelegt habe, wieder ruckelt. Der Flughafen Havanna ist nicht besonders groß und die Straße dorthin leer. Beim Ausreisecheck blinkt es bei der Beamtin rot auf dem Bildschirm, gefolgt von einem kritischen Blick. Sowohl bei der Einreise als auch bei der Ausreise wird man fotografiert. Die beiden Fotos werden jetzt verglichen und ich darf ausreisen. Nun sitze ich hier in der Wartehalle und der Himmel hat sich mittlerweile komplett zugezogen. Auf einem Monitor konnte ich im Vorbeigehen sehen, dass sich wohl eine Schlechtwetter- oder Sturmfront nähert.

Der Flug nach Cancún im Bundesstaat Quintana Roo auf der Halbinsel Yucatán ist zum Glück einigermaßen ruhig, jedoch übertrifft die Abfertigung im Flughafen alles bisher Erlebte. Erst lange Schlangen vor dem Immigration-Office, dann unendliche Warterei auf die Koffer. Alle Koffer liegen draußen aufgereiht und werden von einem Drogenhund abgesucht. Dann wieder anstellen. Die Koffer werden noch einmal durchleuchtet. Dann wieder anstellen und die Zollerklärung abgeben. Es muss auch ganz bewusst ein roter Knopf gedrückt werden, wenn man nichts zu verzollen hat.
Leider ist das Wetter in Cancún derzeit ziemlich schlecht. Es sind zwar 28 °C, aber es regnet und die Palmen biegen sich im Sturm. Vom Flughafen sind es ca. 20 km bis zum Hotel, welches in der „Zone Hotelera“ von Cancún liegt, wo sich ein großer Schuppen an den anderen reiht. Nach den Erlebnissen auf Kuba ist es aber zunächst erstmal angenehm, wieder gute Straßen, Werbeschilder, Geschäfte usw. zu sehen. Ich bin zurück in der Welt des Kapitalismus. Von Hotel bekomme ich ein kostenloses Zimmerupgrade und habe ein riesiges Zimmer mit einem ebenfalls riesigen Balkon und freiem Blick aufs Meer.

Nun muss ich mich erst mal an den mexikanischen Peso gewöhnen. Bei dem Wechselkurs hier im Hotel entspricht 1 € ca. 14,5 Pesos. Im Oxxo, einer mexikanischen Supermarktkette, kaufe ich noch etwas ein und gönne mir einen Burger bei McDonald’s.

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