O’ahu, Teil 2

Heute wird die Erkundung von Oahu fortgesetzt. Zuerst fahre ich zur „Old Pali Road“. Das ist gerade mal 15 Minuten von Downtown Honolulu entfernt und bereits eine andere Welt. Die Straße führt durch den tropischen Regenwald.

Lianen hängen von den Bäumen und alles wächst üppig, wohin es will. Es ist angenehm kühl hier unter dem Blätterdach. Die Geräuschkulisse der unbekannten Vögel rundet das Ganze ab. In der Nähe gibt es einen Aussichtspunkt, von dem man die Ostküste sehen kann.

Der Weg führt mich dann auf Serpentinen den Berg hinauf. Ein erstklassiger Ausblick auf Honolulu ist das Ergebnis. Anschließend mache ich mich auf, die Südwestküste der Insel zu erkunden. Die Strecke ist quasi eine Einbahnstraße, da ein kleiner Teil der ehemals die Insel umrundenden Straße dem Meer zum Opfer gefallen ist.
Es erwartet mich wieder ein ganz anderer landschaftlicher Eindruck. Hier ist bis auf das Ende der Strecke alles flach und sehr trocken. Kein Grün weit und breit. Dieser Teil der Insel, der auf der Wind abgewandten Seite liegt, bekommt offensichtlich selten etwas vom Regen ab. Die Strände in dieser Gegend sind so gut wie menschenleer. Lediglich hier und da ein paar Einheimische. Von Touris keine Spur.

Teilweise ist auch nur schroffe Felsküste „verfügbar“. Dort, wo der befahrbare Teil der Straße endet, führt nur noch ein holperiger Pfad weiter bis zu dem Ende der Straße, die von Norden kommt. Ein Stückchen davon erkunde ich, dann beschließe ich umzukehren.

Ich fahre zurück zum Northshore. Auf meinem Weg nach Haleiwa führt die Straße durch riesige Ananas- und Kaffeeplantagen. In Haleiwa erinnern die Häuser ein wenig an die, die man aus irgendwelchen Western kennt. Der Saloon mit der Schwingtür, bei dem draußen die Pferde angebunden sind, fehlt jedoch.

Ich fahre auf dem Kamehameha Highway weiter zum Waimea Falls Park. Dem Namen nach erwarte ich spektakuläre Wasserfälle in tropischer Umgebung. Dort angekommen muss ich feststellen, dass es $15 Eintritt kostet. Für den ca. 25-minütigen Spaziergang zu einem 12 Meter hohen Wasserfall halte ich das für übertrieben, auch wenn man im See beim Wasserfall baden kann. Zwei Besuchern, die gerade aus dem Park kommen, ist zwischen den Zeilen zu entnehmen, dass es zwar schön ist, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt. Ich spare mir also den Eintritt, fahre zum Strand und bin wieder mal erstaunt, wie frisch 27 °C Wassertemperatur sein können, wenn man entsprechend aufgeheizt ist.

Die Surfer sind etwas weiter draußen und warten auf die nächste Welle. Manchen gelingt ein guter „Ride“. Der auf dem Foto war nicht sehr spektakulär, aber der Einzige, den ich „erwischt“ habe. Ich fahre zurück nach Honolulu. Man glaubt es kaum, aber der Freeway hat auch hier im Paradies auf einem Streckenabschnitt 12 Spuren. 6 in jede Richtung. Auf der Gegenfahrbahn ist trotzdem Stau angesagt.

Bevor ich ins Apartment fahre, mache ich noch einen kurzen Abstecher auf den Berg. Es ist mittlerweile stockfinster und ich quäle mich die Serpentinen hoch. Zu allem Übel fängt es plötzlich heftig an zu regnen und ich habe mein Verdeck noch offen. Oben angekommen treffe ich in der dunklen Einöde noch andere Touristen, die wie ich den grandiosen Ausblick auf das nächtliche Honolulu genießen.

Auch auf der Rückfahrt regnet es immer wieder hier oben auf dem Berg und ich fahre schon eine Weile auf Reserve. Hoffentlich komme ich noch bis zur Tankstelle. Da der Mietwagen mit leerem Tank abgegeben werden muss, ist natürlich jeder Liter im Tank ein Geschenk an den Vermieter. Ich tanke schnell noch eine Gallone, damit ich morgen früh noch zum Flughafen komme. Einen Teil davon verfahre ich noch in Waikiki, dann heißt es das erste Mal Koffer packen. Morgen um 8:32 Uhr geht es mit dem Flieger in ca. 1/2 Stunde nach Maui.

Schreibe einen Kommentar