Black Saturday

Heute war die Abweichung der Realität zur Planung im negativen Sinn sehr groß.
Da ich den Mustang bis ca. 9:30 Uhr in Miami abgeben musste, war geplant, von Fort Pierce auf dem schnellsten Weg dorthin zu fahren. Danach wollte ich dann den Rest des Tages mit ‘ner gemieteten Harley von AmericanRider den Küstenstreifen nördlich von Miami „abgrasen“.
Bereits wenige Kilometer vom Hotel entfernt fing es dann an. Das Navi zeigte anfänglich eine Reisezeit von ca. 1:50 Stunden an. Ich folgte den Anweisungen und kam an eine der vielen Mautstellen. Hier musste man merkwürdigerweise jedoch nichts zahlen, sondern bekam nur ein Ticket. Ich fahre also erst mal weiter, doch beim nächsten Blick auf das Navi stand dort plötzlich 2:55 Stunden Reisezeit???
Ich denke noch relativ entspannt: „Mist, dann musst du halt bei der nächsten Abfahrt umdrehen.“ Was ich da noch nicht wusste, war, dass es für die nächsten 50 km keine Abfahrt mehr geben würde. Das heißt 50 km in die falsche Richtung fahren und dann 50 km wieder zurück. Unterwegs war ich versucht eine der vielen „Only official use“ Unterbrechungen der Leitplanke zu nutzen. Dann kam mir aber wieder das Ticket in den Sinn, das ich an der Mautstation bekommen hatte. Man würde anhand dieses eindeutig sehen, dass ich illegalerweise gewendet habe. Zähneknirschend bin ich also noch ca. 40 km weitergefahren. Dort gab es dann in der Mitte eine Tankstelle, an der man, nachdem man sich einen Stempel für „legales“ Wenden geholt hatte, wenden konnte.
Durch kontinuierliches Überschreiten der Geschwindigkeitsbeschränkung hab ich dann bis Miami noch ca. 15 Minuten wiedergutgemacht. Die Mautstellen haben mir dabei die letzten Dollars aus der Tasche gezogen, was bereits das nächste Problem war. Am Abend davor hatte ich schon bemerkt, dass ich knapp bei Kasse bin. Nun war ich also total blank, habe meine Maestro Card in Kiel gelassen und für die VISA Card keinen Pin. Super.
Es gestaltete sich äußerst schwierig herauszufinden, ob bzw. wie ich dennoch an Cash kommen kann. Letztendlich bin ich dann nach mehreren erfolglosen Versuchen bei der Bank of America gelandet, die glücklicherweise am Samstag um die Zeit auch noch geöffnet hatte. Als „Cash in advance“ war das dort kein Problem. Inzwischen war ich aber bereits 2,5 Stunden hinter dem Zeitplan.
Als ich wieder ins Hotel Colony zurückkam, wo ich meine Koffer vorher schon deponiert hatte, wurde mir gesagt, dass es bei einigen Zimmern Probleme mit der Stromversorgung gibt und man mich in ein anderes Hotel in der Nähe bringen würde. Ich bin mir sicher, dass das eine Ausrede war, aber es war nichts zu machen. Ich hab mir das andere Hotel dann erst mal angeschaut. Sicher ist sicher. Alternative wäre gewesen, sich auf eigene Faust etwas Neues zu suchen. Nun war schon wieder ’ne Stunde weg.
Für die Harley und den damit geplanten Trip war es jedoch leider mittlerweile zu spät, da der Verleih auch nicht gerade um die Ecke war. Einchecken konnte ich aber auch noch nicht, da das Zimmer noch nicht fertig war. Zum Glück konnte ich die Wartezeit mit einem Bad im Atlantik und in der Sonne überbrücken. Den Rest des Tages und Abends habe ich dann einige Kilometer in DEN drei Straßen von Miami Beach abgelaufen (Ocean Drive, Collins Avenue, Washington Avenue), was gegessen usw.

Morgen geht es nach Nassau auf den Bahamas. Das Taxi kommt schon um 6:00 Uhr. Gähn.

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