San Diego

Nur etwas mehr als 100 Meter vom Figueroa entfernt ist das „Original Pantry Cafe“. Dort gibt es Frühstück und Hausmannskost für Lunch und Dinner. Originaler gehts wirklich nicht. Das Lokal hatte seit 1924 nicht einen Tag geschlossen und es gab keinen Moment, in dem kein Kunde im Laden war. Selbst Humphrey Bogart und Marilyn Monroe waren hier schon Gast. Wie ich finde, ein Muss in Downtown LA

Meine heutige Route ist nur ca. 270 km lang. Genug Zeit also, um LA und Umgebung zunächst weiter zu erkunden. Ich beginne so gegen 8 Uhr mit einer gänzlich unamerikanischen Fußtour durch Downtown.

Nach kurzer Zeit erreiche ich die Walt Disney Concert Hall. Die ist nicht nur von außen, sondern auch von innen sehenswert. Ganz allein marschiere ich durch sämtliche Stockwerke und Räume. Als ich draußen noch mit einem Wachmann ins Gespräch komme, stellt sich raus, dass um die Uhrzeit gar kein Zutritt ist. Da hat wohl jemand zu meinem Vorteil ’ne offene Tür nicht im Auge gehabt.

Ich gehe zurück zu meinem Auto und mache mich auf den Weg nach Hollywood.

Da man die Orte schon so oft im Fernsehen gesehen hat, kommt es einem hier kaum fremd vor. Selbst einmal den „Walk of Fame“ entlang zu schlendern, zu „Grauman’s Chinese Theater“ und zum „Kodak Theatre“ zu gehen, wo noch vor ein paar Wochen die Oscars verliehen wurden, ist trotzdem ein tolles Erlebnis. Mit den meisten Oscars wurde dieses Jahr „Slumdog Millionaire“ ausgezeichnet (8 Stück). Wenn man von den mittlerweile Tausenden Sternen einen bestimmten sucht, dann kann man den vorher schon mal in Internet suchen.

Allerlei verkleidete Gestalten laufen hier herum, um sich für Dollars mit den Touris fotografieren zu lassen. Den ganzen Tag im HULK Kostüm herumzulaufen ist sicher kein Vergnügen. Dann lieber luftig als Marilyn Monroe.
Es folgt ein Abstecher zum Rodeo Drive, der Shopping Meile für gut betuchte Kunden. Loius Vitton, Versace, Bvlgari, Tiffany, … sind hier Tür an Tür zu finden.

Dann geht es ins ca. 15 km entfernte Venice Beach, dem „Nachbarn“ von Santa Monica. Kein Prunk und Pomp mehr, wie in Hollywood. Hier lebt es sich wohl, wenn man will, auch heute noch wie in der Flower-Power Zeit.

Da ich San Diego nicht erst im Dunkeln erreichen möchte, mache ich mich so gegen 13:30 Uhr auf den Weg. An einem Rastplatz, an dem ich kurz anhalte, stehen Schilder, die vor Klapperschlangen warnen. Kurz vor San Diego komme ich durch einen Ort namens Carlsbad. Das hört sich nicht sehr amerikanisch an und sieht auch nicht so aus. Es ist eine der wohlhabendsten Städte Kaliforniens und sogar der USA.
Da das dortige Quellwasser dem aus dem tschechischen Karlsbad sehr ähnlich ist, hat ein findiger, in Deutschland geborener Händler Ende des 19. Jahrhunderts die „Carlsbad Land and Mineral Water Company“ gegründet. Weil sich der Name „Carlsbad“ gut vermarkten ließ, wurde auch bald danach die ganze Stadt Carlsbad genannt. An dem Haus ist es sogar ganz unamerikanisch mit „K“ geschrieben.

Später als geplant erreiche ich San Diego gegen 18 Uhr. Ich mache schnell den Check-in im Hotel und dann fahre ich noch nach Coronado, eine Stadt auf einer Halbinsel in der San Diego Bay. Am schnellsten ist diese über die 2 km lange Bay Bridge zu erreichen. Man hat von dort einen herrlichen Blick auf die Skyline von San Diego. Besonderheit hier auf der Halbinsel ist das 1888 erbaute „Hotel del Coronado“. Dort wurde 1959 mit Marilyn Monroe, Jack Lemmon und Tony Curtis „Manche mögen’s heiß“ gedreht. Es sieht heute noch so aus wie damals im Film, nur diesmal in Farbe. Ich genieße den Abend noch eine Weile am Ufer des Centennial Parks, mit Blick auf das nächtliche San Diego und die Delfine, die in der Bucht noch ihre Runden drehen.

 

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