Entebbe

So, das Abenteuer Uganda nähert sich dem Ende. Die Republik Uganda, im Herzen von Ostafrika, ist flächenmäßig in etwa so groß wie Großbritannien und hat ca. 35 Millionen Einwohner. Man nennt das Land auch „die Perle Afrikas“. Die Gräueltaten des Diktators Idi Amin in den 70er Jahren sind vielen noch heute in Erinnerung. Damals mussten über 300000 Menschen unter seiner Gewaltherrschaft ihr Leben lassen. Der „Schlächter von Afrika“ starb erst 2003 im Exil in Saudi-Arabien.
Am Morgen liegt noch etwas Nebel über dem Victoria Nil.

dscn5845

Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg zum Flughafen in Entebbe. Die afrikanische Gelassenheit macht meinem Zeitplan einen Strich durch die Rechnung. Zum einen dauert es mit dem Frühstück länger als gedacht und zum anderen haben die vom Hotel Schwierigkeiten meinen Boardingpass auszudrucken. Nicht dass es nicht wunderschön ist von der Terrasse auf den Nil zu schauen, aber eigentlich möchte ich unterwegs noch einen Abstecher zum Ziwa Rhino Sanctuary machen. Dort kann man sich den Nashörnern, die es in Uganda aktuell nicht in freier Wildbahn gibt, zu Fuß nähern.

img_2138

Ich mache mich aus dem Staub, im wahrsten Sinne des Wortes und zweige nach ca. 1,5 Stunden zum Sanctuary ab. Am Tor angekommen bin ich erstmal erschrocken, dass das 45 $ Eintritt kosten soll, zumal die Rhinos sich ja gerade jetzt gegen Mittag kaum bewegen. Eine kurze Kalkulation der zur Verfügung stehenden Zeit im Verhältnis zum Eintrittspreis führt dazu, dass ich wieder umkehre. Von hier sind es, ohne den Verkehr in Kampala zu berücksichtigen, noch 4h Fahrt bis Entebbe.

dscn5347

Unterwegs ein umgekippter Bus. Die Zustände der Busse sind wirklich katastrophal und die fahren trotzdem wie die Besengten. Da ist man jedes Mal froh, wenn man heil dran vorbei ist.

dscn5348

Bei der Mietwagenübergabe wurde mir schon gesagt, dass man bei einer Polizeikontrolle immer nett sein soll und möglichst viel Smalltalk halten soll. Das sind ja beides Eigenschaften, die mir liegen 🙂. Bei einer Geschwindigkeitskontrolle werde ich mit 70 km/h anstatt 50 km/h herausgewunken. Ich halte mich an das „Rezept“ und es funktioniert. Nach einer Weile lässt der Polizist mich mit einer Ermahnung ziehen. Den Verkehr in Kampala kann man nicht beschreiben, aber wenn man dort zu defensiv fährt, dann hat man verloren. Das Bild zeigt eine normale Stelle an der, wie man sieht, alles gesittet zugeht.

dscn5350

Ohne eine Schramme komme ich durch Kampala und es hat mich nur ½ Stunde zusätzlich gekostet. Kurz vor dem Flughafen halte ich noch am Victoriasee an und gönne mir ein letztes Nile Spezial.

dscn5351
dscn5354
dscn5352

Leider muss ich auf den Typen der Mietwagenfirma noch eine halbe Stunde warten. War ja auch blöd von mir genau die Zeit anzugeben, zu der ich ihn treffen wollte. Man sollte einfach davon ausgehen, dass man hier nicht pünktlich ist und das ganze absichtlich etwas vorverlegen. Insgesamt habe ich in den 10 Tagen knapp 2300 km auf Ugandas Straßen absolviert, und das ohne einen platten Reifen. Am Flughafen läuft, abgesehen von der Flugverspätung, alles glatt und ich fliege nach Addis Abeba bzw. Addis Ababa. Dort sollte ich eigentlich vom Hotelshuttle abgeholt werden. Dummerweise ist das an dem Flughafen nicht so, dass die Abholer dort stehen, wo die Fluggäste herauskommen. Ein paar Dinge, die ich hier nicht im Detail ausführen kann, passierten noch, bevor ich endlich den Abholer gefunden habe. Irgendwo in einer dunkeln Seitengasse im nächtlichen Addis Abeba komme ich gegen 23 Uhr am Hotel an. Leider ist es meist nachts sehr kalt in Addis. Temperaturen im einstelligen Bereich sind normal. Addis Abeba heißt übrigens “neue Blume”. Trotz der doch verhältnismäßig geringen Entfernung sehen die Menschen hier bereits komplett anders aus als in Uganda. Nach meinem laienhaften Empfinden würde ich es beschreiben als eine Mischung aus arabischen und afrikanischen Zügen.

Schreibe einen Kommentar