Pazifikküste

Heute mache ich mich auf an die Pazifikküste in der Provinz Guanacaste. Das Wetter ist auf dem Weg der Besserung, aber noch nicht so wie es sein sollte. Ich bin mir nicht sicher, ob die Sache mit dem Vulkan nicht nur Fake ist, um die Touristen anzulocken 🙂. Ich stehe quasi direkt vor dem Vulkan und sehe ihn nicht. Der Hotelangestellte zeigt mir auf Bildern, wie schön es aussehen könnte. Ich bleibe noch etwas in der Gegend und als kurzzeitig die Sonne scheint, sieht so aus, als ob sich die Wolken, hinter denen der Vulkan sich versteckt, zurückziehen.

Mehrfach sehe ich in der Umgebung wieder Tukane in den Bäumen und bekanntere Tiere auf der Weide.

Ohne annähernd einen Blick auf den Arenal zu bekommen, mache ich mich auf den Weg zu meinem Hotel in der Nähe von Samara. Zunächst führt die Straße am Arenal See vorbei. Dieser in den 70er Jahren erbaute Stausee hat eine Größe von ca. 80 km² und deckt 60 % des Strombedarfs des Landes. Durch den See entstehen hier starke Winde, die wiederum mit Windenergieanlagen genutzt werden.

Auf diesem Bild kann man die flach auslaufende rechte Flanke des Vulkans tatsächlich mal ein bisschen erkennen.

Als unterwegs „Silent Night“ aus dem Radio ertönt, wird mir wieder klar, dass ja Dezember ist. Gestern war Nikolaus und ich hatte nichts im Schuh, hab ihn allerdings auch nicht vor die Tür gestellt. An einem Aussichtspunkt hat ein Händler dieses „landestypische“ Souvenir im Angebot. Die Australier wissen nur noch nicht, dass Bumerangs mit der speziellen Bemalung eigentlich ihren Ursprung in Costa Rica haben. Steht doch schließlich drauf. 🙂

Mittlerweile habe ich die festhängenden Regenwolken hinter mir gelassen und es ist schon überwiegend sonnig. Zwischendurch könnte man meinen, man ist in der Schweiz.

Die Hecke wird hier mit der Machete geschnitten.

Ein Straßenschild, das die Fütterung von Nasenbären untersagt, ist schon etwas Besonderes.

Mittlerweile ist auch der Regenwald verschwunden. Die Gegend ist relativ trocken und weite Grasflächen lassen vergessen, dass man sich nahe des Äquators befindet.

Eine kurvenreiche Strecke führt die letzten 30 km durch die Berge, bevor ich am Ende von diesem Strand am Pazifik begrüßt werde.

Bis zum Hotel sind es noch ein paar abenteuerliche Kilometer. Zunächst geht es über eine mit Schlaglöchern übersäte, staubige Schotterpiste, die immer schmaler wird und vor einem Fluss endet. Dort angekommen steige ich erstmal aus, um mir die Wassertiefe anzuschauen. Es scheint ok zu sein. Während ich durch das Wasser fahre, schiebe ich allerdings eine große Bugwelle vor mir her und habe fast das Gefühl als ob der Wagen schon etwas Auftrieb im Wasser bekommt. Zum Glück sind die Türdichtungen ok.

Am anderen Ende angekommen, sieht es auf dem Foto völlig unspektakulär aus. Ich war aber froh, dass es so gut geklappt hat.

Es folgen ein paar weitere Kilometer Fahrt ins Nichts, bevor ich am “Flying Crocodile” ankomme. Das Hotel ist in deutscher Hand und junge Leute aus Deutschland arbeiten hier für ein paar Monate im Service bzw. an der Rezeption. Mein Bungalow ist direkt an einem Guanacaste Baum gebaut. Ich werde gleich darauf hingewiesen, dass manchmal nachts große Leguane aus dem Baum aufs Dach springen bzw. sich fallen lassen. Auch sind regelmäßig Brüllaffen, Geier und wer weiß was sonst noch in dem Baum, der wirklich riesig ist.

Ich fahre noch zum fast menschenleeren Strand und muss feststellen, dass der Pazifik wärmer ist als die Karibik. Dann versuche ich den Nachbarstrand mit weißem Sand zu finden, lande allerdings hier.

Bevor es um 19 Uhr was zu essen gibt, relaxe ich noch etwas im Pool im tropischen Garten der Anlage. Ich glaube, ich habe es schon mal in Blog von Kuba oder so geschrieben, aber die unglaubliche Vielzahl der Sterne in Gegenden ohne Lichtsmog ist immer wieder beeindruckend.

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