Pura Vida

Dass ein Reiseziel etwas außergewöhnlich ist, merkt man bereits an den zur Verfügung stehenden Flugverbindungen. Die meisten Flüge von Deutschland nach Costa Rica haben mindestens zwei Zwischenstopps. Mein Flug führt zunächst von Hamburg nach London, dann von London nach Miami und von dort nach San José, der Hauptstadt Costa Ricas (gern hätte ich auch mit einem Stopover Miami mal wieder einen Besuch abgestattet, aber dafür reicht die Zeit nicht). Bei dem Sturm, der schon die ganze Nacht getobt hat, bin ich schon gespannt auf den Flug. Beim Start in Hamburg hat man es deutlich gemerkt, wie der Wind alles gegeben hat, um das Flugzeug auf der Rollbahn wegzuschieben. In der Luft war dann aber alles erstaunlich ruhig.
Am London Heathrow Airport muss man zunächst wieder mit dem Handgepäck durch die Sicherheitskontrolle. Mein Rucksack wurde diesmal auserkoren, besonders genau geprüft zu werden. Der Deoroller, die Zahnpasta und alles andere wurden auf Sprengstoff getestet. Anschließend hieß es dann Schlange stehen, um den Security-Check von American Airlines zu absolvieren. Der Fußweg zum Gate ist mit 20 Minuten angegeben. Wie gut, dass ich ausreichend Aufenthalt habe. Um 11:15 Uhr Ortszeit geht es weiter nach Miami. Ein angenehmer Flug, der mit knapp über 9 Stunden sehr gut auszuhalten war. Dann allerdings begann das Übel. Die Amis haben unzählige, separate Kontrollen mit jeweils endlos langen Warteschlangen eingerichtet, die vermutlich nur auf der unerträglichen Langsamkeit der Officer beruhen. Obwohl ich ja gar nicht in die USA einreise, reichen die 2 Stunden bis zum nächsten Flug nicht aus. Nur weil ich mich ein wenig vordrängele (wird gar nicht gern gesehen) und im Laufschritt zum endlos entfernten Gate renne, komme ich dort gerade noch rechtzeitig an. Völlig außer Atem muss ich dort auf dem Monitor sehen, dass der Flug um eine ¾ Stunde verschoben und auf ein anderes Gate verlegt wurde. Von E7 nach D41 ist wieder ein weiter Weg. Diesmal jedoch zum Glück ohne die unkalkulierbaren Kontrollen.

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Costa Rica ist ein kleines, demokratisches Land in Zentralamerika. Im Süden begrenzt durch Panama, im Norden durch Nicaragua, im Westen durch den Pazifik und im Osten durch die Karibik. Die Fläche des Landes entspricht in etwa der Niedersachsens, bei nur halb so hoher Bevölkerungsdichte. Sage und schreibe 90 % des Energiebedarfs des Landes werden schon seit Jahren durch regenerative Quellen abgedeckt. Bis zum 200. Geburtstag 2021 will Costa Rica als erstes Land der Erde eine ausgeglichene CO₂-Bilanz haben! Die Hauptstadt San José liegt mitten im Land ca. 1170 Meter über dem Meeresspiegel. Das Landeswappen zeigt im Vordergrund den Pazifik, in der Mitte das Land mit rauchenden Vulkanen und im Hintergrund die Karibik. Die sieben weißen Sterne symbolisieren die sieben Provinzen des Landes.
Als erster Europäer landete 1502 Christoph Kolumbus an der Karibikküste. Der von ihm vergebene Name Costa Rica (reiche Küste) hat sich nicht bewahrheitet, da das Land, wie sich später herausstellte, keine nennenswerten Rohstoffvorkommnisse hat. Das Motto der Ticos, wie sich die Einheimischen nennen, ist PURA VIDA, das “reine Leben”. Der Zeitunterschied zur deutschen Winterzeit beträgt -7 Stunden.
Da ich im Dunkeln ankomme, habe ich meine erste Übernachtung in der Nähe des Flughafens gewählt.
Ich hole meinen 4×4 SUV ab, esse noch etwas und dann haue ich mich nach ca. 27 Stunden Reisezeit erstmal aufs Ohr.

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