Bako National Park

In der Nacht hat es zu regnen angefangen, und erst kurz vor meiner Abfahrt um 8 Uhr hört es auf. Heute geht es in den Bako National Park, der ca. 1 Stunde Fahrt von Kuching entfernt ist. Der Park, den man nur mit dem Boot erreichen kann, ist die Heimat von Nasenaffen, Makaken, Schlangen, Fröschen und vielem mehr. An der Bako National Park Jetty (=Fähranleger) angekommen, kaufe ich zunächst ein Ticket für den Eintritt (RM 20) und eines für die Bootsfahrt (RM 20).

Nach kurzer Wartezeit heißt es dann Schwimmwesten anlegen und los geht die Fahrt. Circa 20 Minuten dauert es, bis wir den Anleger beim Headquarter des Parks erreicht haben.

Weil man im Park auch übernachten kann, wohnen dort auch Angestellte in relativ einfachen Häusern.

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Im Headquarter muss man angeben, wann man welche Trails wandern will, und bei der Rückkehr muss man sich dort auch wieder zurückmelden. Da man vollkommen allein die Pfade wandert, ist diese Vorsichtsmaßnahme durchaus sinnvoll, denn wenn jemand nicht zurückkommt, dann wissen die Ranger wenigstens, wo sie suchen müssen. Handyempfang gibt es unterwegs nämlich nicht. Die längeren Trails (bis zu 7-8 Stunden) sind für Alleinreisende nicht geeignet.
Abgesehen von dem Biss einer giftigen Schlange lauern unterwegs zwei wesentliche Gefahren. Das eine sind verstauchte oder gebrochene Füße, das andere ist Dehydration. Auf gehts. Ich entscheide mich für eine Kombination von zwei Trails. Den T. Pandan Kecil (2,6 km; 1,5 h) und den T. Paku (800 m; 1 h). Man erkennt an dem Verhältnis Entfernung zu benötigter Zeit schon, dass man nicht wirklich zügig wandern kann. Der zweite Trail entspricht einer Geschwindigkeit von 13 m/min oder ca. 0,8 km/h.
Man sollte unterwegs genau hinschauen, wo man hingreift. Die Tour beginnt schon mal mit einer kleinen grünen Schönheit. Zum Glück lässt die Schlange sehr geduldig und völlig regungslos die Fotosession über sich ergehen. Wie ich im Nachhinein im Internet recherchiert habe, handelte es sich um eine Giftschlange mit einem, wie Wikipedia schreibt, „kaum tödlichen“ Gift.

Borneo-Tempelviper
Borneo-Tempelviper

Einige Pflanzen wissen sich gegen unerwünschte Besucher zu schützen.

Nibung Palme
Nibung Palme

Die Wege sind nicht befestigt und man schwitzt schon nach kurzer Zeit wie nach einer anstrengenden Sportstunde. Der Regen in der Nacht hat den Boden natürlich auch nicht griffiger gemacht. Zum Glück gibt es überall Lianen, die guten Halt geben. Wichtig ist, wie schon erwähnt, immer drauf zu achten, wo man hingreift.

Auf dem ersten Trail wechselt die Vegetation kurz vor dem Ende des Regenwalds in einen trockenen Bereich, da durch die Felsen dort kein Wasser im Boden gespeichert werden kann. Leider gab es bisher keine Tiersichtungen, aber mittlerweile ist klarer Himmel und die Sonne entfaltet ihre Kraft. Die feuerroten Libellen sind im Gegensatz zu den Kannenpflanzen sehr fotoscheu. Einige Kannen sind so groß, dass eine Kinderhand hineinpassen würde.

Red Dragonfly
Red Dragonfly

Ich erreiche den Strand am Ende des Trails unverletzt und werde dort in einer Stunde von einem Boot abgeholt, um zum nächsten Trail zu gebracht zu werden.

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Die Krebse machen schöne Kugelmuster am Strand und die coolen Schlammspringer sind ganz schön flott unterwegs, wenn man sich ihnen nähert.

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Bedauerlicherweise sehe ich auch auf dem zweiten Trail keine Nasenaffen, obwohl die hier im Park eigentlich nicht besonders schwer zu entdecken sind (als Ersatz dafür ein nicht selbst gemachtes Bild). Immerhin bin ich ja an den Bäumen vorbeigelaufen, in denen sie sonst sitzen. Die Frau im Registration Office sagt, dass sie sich diese Woche sehr rarmachen. Sonst laufen sie manchmal schon beim Headquarter herum. Ist halt kein Zoo, der Bako National Park.

Nasenaffe

Die Krebse machen schöne Kugelmuster am Strand und die coolen Schlammspringer sind ganz schön flott unterwegs, wenn man sich ihnen nähert. Bedauerlicherweise sehe ich auch auf dem zweiten Trail keine Nasenaffen, obwohl die hier im Park eigentlich nicht besonders schwer zu entdecken sind (als Ersatz dafür ein nicht selbst gemachtes Bild). Immerhin bin ich ja an den Bäumen vorbeigelaufen, in denen sie sonst sitzen. Die Frau im Registration Office sagt, dass sie sich diese Woche sehr rarmachen. Sonst laufen sie manchmal schon beim Headquarter herum. Ist halt kein Zoo, der Bako National Park.

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Unterwegs ein großer Einsiedlerkrebs. So etwas erwartet man nicht unbedingt im Dschungel.

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Zum Schluss dann zumindest noch ein paar freundliche Makaken.

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Die Dschungeltour war sehr interessant. In Bezug auf die Nasenaffen bin ich jedoch schon etwas enttäuscht. Leider gibt es im Headquarter keinen klimatisierten Raum, in dem man regenerieren kann.
Der eine Liter Wasser, den ich unterwegs mit hatte, war sehr knapp bemessen. Leichte Kopfschmerzen sind vermutlich bereits erste Anzeichen einer Dehydration. Ich fahre am Nachmittag zurück nach Kuching und erhole mich etwas von der Exkursion im Hotel.

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