Arc de Triomf

Der Lebensrhythmus der Spanier ist ja etwas anders, als man das aus Deutschland gewohnt sind. Morgens um kurz vor 9 Uhr ist das Barri Gotik noch eine Geisterstadt. Die letzten Betrunkenen haben nach Hause gefunden und die Geschäfte sind überwiegend noch geschlossen.

Zuerst fahre ich heute mit der Metro zum Arc de Triomf. Der 30 m hohe Bogen war das Eingangstor zur Weltausstellung 1888. Hinter dem Bogen ziehen dunkle Wolken auf. Zum Glück verschwinden die aber auch wieder genauso schnell, wie sie gekommen sind.

Sehenswert diese Eigenkonstruktion eines Fahrrads mit überdachtem Hundebeiwagen und integriertem Eimer für „Hinterlassenschaften“. In der Regel wird Amadeus (der Name steht am Beiwagen) wohl elegant vom Herrchen mit den weißen Handschuhen chauffiert. Jetzt ist offensichtlich gerade eine Gassi Runde angesagt.

Am Ende der Allee vor dem Arc de Triompf ein gemalter Stadtplan mit markierten Sehenswürdigkeiten.

Ich fahre weiter zum Hafen. Hier steht seit der Olympiade 1992 die Skulptur El Cap de Barcelona von Roy Lichtenstein. In dem Gebäude rechts hinter der Skulptur miete ich mir ein Fahrrad, um die Gegend großflächiger zu erkunden und dabei meine Füße zu schonen.

Die Polizei ist hier nicht nur auf zwei und vier Rädern, sondern auch auf zwei und vier Beinen unterwegs.

Ich radle auf die Landzunge, auf der das W Barcelona steht. Unterwegs komme ich an einer Kindergartengruppe vorbei. Andere Länder, andere Sitten. Nicht nur, dass es scheint, als ob man im Kindergarten bereits eine Uniform trägt, sondern auch die Art des Festhaltens am Vordermann habe ich bei uns so noch nicht gesehen.

Das W ist ein sehr eindrucksvolles Gebäude und seit der Eröffnung 2009 ein neues Wahrzeichen der Stadt.  Nach einem Espresso in der Strandbar schwinge ich mich wieder auf meinen Drahtesel.

An der Rambla de Mar stehen nicht nur die Kolumbussäule und das Hafengebäude, sondern auch ins Wasser hineingebaut, das maremagnum. Ein Einkaufszentrum mit Restaurants und Geschäften. Außerdem ist das Barcelona Aquarium hier zu finden. Bei schlechtem Wetter oder einem längeren Aufenthalt sicher auch sehenswert.

Nach 2 Stunden gebe ich mein Rad wieder ab und kehre im Mercado de Santa Caterina ein. Den Markt selbst finde ich nicht so schön wie La Boqueria, aber die Tapas sind ausgezeichnet, wenn auch nicht gerade preiswert. Ich gönne mir ein paar und einen Rotwein dazu, bevor ich mich nach kurzem Zwischenstopp in meinem Zimmer erneut auf den Weg zum Strand mache. Eine Karte mit den Märkten Barcelonas gibt es hier.

Am Strand entdecke ich eine kleine Freiluft-„Muckibude“, die ein bisschen an Venice Beach LA erinnert.

Am Abend fahre ich noch einmal zum Torre Agbar, um ihn mir im beleuchteten Zustand anzuschauen. Die Beleuchtung des Kunstwerks soll wohl von der Wassersäule eines Geysirs inspiriert worden sein. Das Wasser kommt heiß (rot) aus der Erde und kühlt dann weiter oben ab (blau). Zu besonderen Anlässen gibt es wohl auch andere Farbkombinationen.

Von der Metrostation Glories geht es zurück zum Knotenpunkt Catalunya und von dort nach Espanya. Dort ist nicht nur gerade Oktoberfest, sondern auch die Brunnen des MNAC bieten eine Show mit Licht und Musik. Beim Oktoberfest gibt es eine mehrere Hundert Meter lange Warteschlange für den Einlass ins Zelt, in dem der Geräuschkulisse nach zu urteilen gute Stimmung herrscht.

Ich genieße noch den Ausblick, um mich dann ein letztes Mal in den Untergrund zu begeben. Die Metrostationen sind hier leider nicht klimatisiert. Die Luft ist zum Schneiden. Morgen früh geht es dann bedauerlicherweise auch schon um 7:20 Uhr mit dem Bus zum Flughafen.

Fazit: Empfehlenswert

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