Mpumalanga

Auf meinem Weg zum Frühstück halte ich wenige Meter von meiner Terrasse entfernt zunächst inne und beobachte eine Gruppe von ca. 20 Meerkatzen bei der Futtersuche. Durch ganz langsames Annähern kann ich bis auf ca. 2 m an die putzigen Kerlchen heran. Es ist aber nicht so, dass die zahm wären. Eine hektische Bewegung und alle wären verschwunden. Bei jeder Bewegung werde ich genau beobachtet.

Frühstück gibt es dann mit Blick auf den „Execution Rock“. Von dort „durften“ seinerzeit Kriminelle freiwillig oder mit Unterstützung durch Speerspitzen herunterspringen.

Nach dem Check-out besuche ich bereits um ca. 8:30 Uhr das wenige Kilometer entfernte „Cultural Village“. Vermutlich verirrt sich nie oder sehr selten um diese Zeit ein Tourist hierher. Ich bekomme somit eine exklusive Führung durch das historische Dorf der Swasis. Genauer gesagt ist es kein Dorf, sondern die Siedlung eines Mannes, seiner zwei Frauen und den Kindern. Die Swasis können so viele Frauen haben, wie sie sich leisten können. Damals wurde für die Frauen mit Kühen bezahlt. Eine Jungfrau „kostete“ z. B. 12 Kühe. Der derzeitige König hat gerade seine 15. Frau „gewählt“. Er hat sein Volk seit 1986 in den Ruin getrieben und lebt selbst in Saus und Braus. Armut und Aids sind die größten Probleme des Landes.

Bevor es zurück nach Südafrika geht, mache ich noch einen kurzen Abstecher zu den Mantenga Falls. An der „Picnic Site“ schaue ich mich erst mal nach Krokodilen oder anderem Getier um, denn die „Hinterlassenschaften“ hier sind nicht nur von kleinen Häschen. Die Luft scheint rein zu sein. Ein Aussichtspunkt oberhalb der Wasserfälle lässt sich nur über einen Trampelpfad durch den Wald erreichen. Auf dem Weg entdecke ich frische Spuren einer Katzenart, kleiner als ein Leopard, aber größer als eine Hauskatze. Hier und da laufe ich in ein Spinnennetz, aber ich kämpfe mich weiter allein durch den „Dschungel“.

Nach kurzer Fahrtzeit erreiche ich dann bereits die Landesgrenze am Grenzübergang Oshoek.

Mit den Nadelwäldern, durch die ich fahre, könnte man sich als Bayer vermutlich „dahoam“ fühlen, wenn da nicht auch die riesigen Bananenplantagen wären. Die Fahrt zum Blyde River Canyon führt dann durch gebirgiges Land. Mein lahmer Toyota macht an jeder Steigung schlapp. Ohne Anlauf schafft er manche Steigung nur mit viel Mühe. Schrecklich, so eine lahme Karre.
An einer Ampel vor mir die afrikanische Interpretation von Kindersitz. Die kleine Lady in der Mitte hat sofort erkannt, dass ich sie fotografiert habe. Als sie es den anderen erzählt hat, war die Freude groß. Wir haben uns ausgiebig zugewunken, bis ich überholt habe.

Nach einer Verschnaufpause in Nelspruit erreiche ich am späten Nachmittag meine Lodge in der Provinz Mpumalanga. Das Abendessen wird von einem Froschkonzert begleitet und gelegentlich kommen auch noch Laute größerer Tiere aus der Dunkelheit dazu.

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